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Abschied von der Winterspeisung in der Weißfrauenkirche

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Die Hoffnungsgemeinde strukturiert ihr Angebot für arme und obdachlose Menschen um und konzentriert sich in Zukunft ganz auf die Kaffeestube Gutleut. Die wird vergrößert und im Sommer neu eröffnet.

Weißfrauenkirche: Abschied von der Winterspeisung
Weißfrauenkirche: Abschied von der Winterspeisung

In Frankfurt muss niemand hungern – auch dann nicht, wenn es ab kommendem Jahr eine Winterspeisung weniger geben wird. Die Hoffnungsgemeinde im Gutleutviertel will eines ihrer Angebote für Obdachlose aufgeben und den Fokus auf neue Aufgaben legen. „Wir haben lange überlegt, ob wir unsere Winterspeisung weiterführen sollen, haben uns dann aber entschieden, das Projekt aufzugeben“, sagt Pfarrerin Jutta Jekel.

Über dreißig Jahre lang hat die Gemeinde in der Weißfrauenkirche im Januar oder Februar einen Monat lang eine Winterspeisung organisiert. Den jeweils anderen Monat übernahm die Katharinengemeinde, die die Aktion in der Katharinenkirche auch in Zukunft weiterführen will. Etwa 250 bis 300 Gäste pro Tag nahmen das Angebot wahr. Dafür warb die Hoffnungsgemeinde jedes Jahr rund 35.000 Euro an Spendengeldern ein.

Vor dreißig Jahren war die Situation noch anders

„Als die Winterspeisung vor dreißig Jahren ins Leben gerufen wurde, gab es in Frankfurt noch nicht die Versorgungsstruktur, wie wir sie heute haben“, sagt Michael Frase, Leiter Diakonisches Werk für Frankfurt. „Inzwischen haben wir mit den Tagestreffs von Caritas und Diakonie ein dauerhaftes Angebot, das das ganze Jahr über warme Speisen anbietet. Die Grundversorgung ist also gedeckt, auch wenn es die Winterspeisung der Hoffnungsgemeinde nicht mehr gibt.“

Für viele Menschen, die zur Winterspeisung kamen, lag das Besondere allerdings nicht nur in der Versorgung mit Essen, sondern auch in der Möglichkeit, hier Zuwendung und einen Ausbruch aus der gesellschaftlichen Isolation zu erfahren, insbesondere in der Begegnung mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. „Das war für uns lange Zeit die große Qualität unserer Winterspeisung“, sagt Kirchenvorstandsvorsitzender Helmut Völkel. „Wir haben in den letzten Jahren aber beobachtet, dass wir dem nicht mehr gerecht werden können, weil sich durch die Verschiebung der Klientel hin zum osteuropäischen Publikum immer mehr das Problem der Sprachbarrieren gestellt hat.“

Umbau der Kaffeestube kostet 400.000 Euro

Für die Menschen aus Osteuropa haben Caritasverband und Diakonisches Werk zusammen mit der Stadt Frankfurt voriges Jahr die Multinationale Informations- und Anlaufstelle für neuzugewanderte EU-Bürger/innen (MIA) gegründet, wo diese Menschen Ansprechpartnerinnen in ihrer Muttersprache finden.

„Wir können unsere Kompetenzen besser entfalten, wenn wir unsere Kapazitäten bündeln und uns auf unser Herzensprojekt konzentrieren“, sagt Pfarrerin Jutta Jekel. Dieses „Herzensprojekt“ ist die Kaffeestube, die das ganze Jahr über ein Ort der Begegnung für arme und obdachlose Menschen bietet. Auch dieses Projekt ist spenden- und ehrenamtsbasiert und besteht schon lange, seit 25 Jahren. In den kommenden Monaten soll nun die Kaffeestube vergrößert und im Sommer dann in der Gutleutstraße 131 ebenerdig und mit einem Gartenbereich neu eröffnet werden. Es ist ein Programmangebot an Freizeitaktivitäten geplant und auch die Möglichkeit für warmes Essen. Der Umbau wird rund 400.000 Euro kosten, 150.000 Euro hat die Gemeinde selbst durch Spenden eingeworben, den Rest trägt das evangelische Stadtdekanat.


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