„Reiner Genz war ein leidenschaftlicher Musiker und unglaublich vielseitig: vom geistlichen Madrigal bis hin zu Pop und Jazz. Er hat mit seiner Musik Gottes Wort gepredigt und die Musik als Ergänzung im Gottesdienst verstanden. Er hat für die Musik gelebt und hat unendlich viele Menschen mit seiner Begeisterung angesteckt. Er wird uns fehlen“, sagt Pfarrerin Charlotte von Winterfeld anlässlich des plötzlichen Todes des Kirchenmusikers der Evangelischen Kirchengemeinde Nied, Rainer Genz. Der am 7. Oktober im Alter von 61 Jahren Verstorbene hatte 1981 als Kantor an der Christuskirche in Nied begonnen, 2004 wurde er im damaligen Dekanat Frankfurt-Höchst zum Dekanatskantor ernannt.

Die musikalischen Meriten des im Dezember 1956 in Mainz Geborenen und in Frankfurt und Göttingen Ausgebildeten waren beachtlich: Meisterkurse für Orgel bei Professorin Marie Claire Alain in Straßbourg und bei Professor Zsigmond Szatmary in Zürich. Zeitweise war er Mitglied im Orchester Collegium Aureum München. Fernseh- und Rundfunkaufaufnahmen von ihm liegen vor, unter anderem war der Verstorbene beteiligt an der Aufzeichnung verschiedener Bachkantaten für den Bayerischen Rundfunk mit Professor Helmut Rilling und der Gächinger Kantorei. In Nied leitete Genz den Frankfurter Pop-und Jazzchor „PopchorN“ und den Kammerchor Nied sowie den MGV in Nied. Genz wirkte als Gastdozent an verschiedenen Universitäten im Fachbereich Chorleitung. Charlotte von Winterfeld schätzte den Humor des Kirchenmusikers und seine Fähigkeit zum Multitasking: „Er konnte gleichzeitig Klavier oder Orgel spielen, dirigieren und mit im Tenor singen.“

Die Trauerfeier findet am Samstag, 27.Oktober 2018, um 14 Uhr in der evangelischen Christuskirche Nied, Alt Nied 10, statt.