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Miriam Küllmer-Vogt ist Beauftragte für den Kirchentag in Frankfurt

Die Pfarrerin Miriam Küllmer-Vogt ist von der hessen-nassauischen Landeskirche mit der Vorbereitung des Ökumenischen Kirchentags 2021 in Frankfurt beauftragt worden. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Beteiligten von evangelischer, katholischer und kommunaler Seite zu vernetzen, damit bei den Vorbereitungen für das Groß-Event alles klappt.

Pfarrerin Miriam Küllmer-Vogt sorgt für die Vernetzung der verschiedenen Akteure und Akteurinnen bei der Vorbereitung für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021. | Foto: Pietro Sutera
Pfarrerin Miriam Küllmer-Vogt sorgt für die Vernetzung der verschiedenen Akteure und Akteurinnen bei der Vorbereitung für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021. | Foto: Pietro Sutera

„Ich bin seit vielen Jahren begeisterte Mitwirkende beim Evangelischen Kirchentag und seit 2016 auch beim Katholikentag“ sagt die 45 Jahre alte Theologin, die ihre Arbeit im April aufgenommen hat, im Gespräch mit Evangelisches Frankfurt. „Mir gefällt es, dass Menschen zusammen kommen, fröhlich und hingebungsvoll auf verschiedenste Weise ihren Glauben feiern, auf andere Menschen zugehen, wichtige Fragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen, die in der heutigen Zeit tragen.“

Kein Wunder, dass sie sich gerne für ein paar Jahre lang mit voller Stelle um den Kirchentag kümmert. Was aber genau sind ihre Aufgaben? „Ich bin so eine Art Knotenpunkt zwischen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, dem Kirchentag, der Stadt Frankfurt, den Kirchengemeinden vor Ort in Frankfurt und Offenbach, mit verschiedenen Ausschüssen und den Ehrenamtlichen aus dem ganzen Gebiet der EKHN, die sich für den Ökumenischen Kirchentag engagieren wollen. Und nicht zuletzt mit dem katholischen Bistum Limburg, mit dem wir ja gemeinsam die gastgebenden Kirchen sind. Unterstützt werden wir außerdem von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, den Bistümern Fulda und Mainz und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.“

Ganz schön viele Player sind da also zu koordinieren, aber Küllmer-Vogt freut sich drauf: „Es ist eine große und großartige Chance für uns als Kirchen, zu erfahren und zu zeigen, dass Ökumene nicht nur möglich ist, sondern dass die großen Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinsam bewältigt werden können.“ Die Zukunft könne von den verschiedenen christlichen Konfessionen nur gemeinsam gestaltet werden, auch, wenn man dabei nicht alles vorausplanen kann: „Dieser Weg ist ein Abenteuer!“ Es sei an der Zeit, „alte Wege zu verlassen, die sich wiederholt als Sackgasse erwiesen haben. Als Christin weiß ich: Es ist kein Problem, umzukehren und einen anderen Weg zu suchen. Im Gegenteil: Umkehr und Neuanfang sind Kennzeichen des christlichen Glaubens.“

Thematisch sieht Küllmer-Vogt vor allem zwei große Fragen: Die nach der Würde und dem Wert des einzelnen Menschen und menschlicher Gemeinschaften sowie die Frage nach „dem Recht der Erde auf Unversehrtheit und nach der Fähigkeit des Menschen, sich einzufügen und gegebenenfalls auch zu verzichten.“ 

Die Stadt Frankfurt kennt die neue Kirchentags-Beauftragte gut, fünf Jahre lang hat sie hier gewohnt. „Ich schätze die Mischung aus Großstadt, mit beeindruckender Skyline, und den einzelnen Stadtteilen mit zum Teil heimeligem Charakter. Wo man vor die Tür tritt und mit den Nachbarn auf der Straße einen Kaffee trinkt.“ Frankfurt sei eine Stadt, die „nicht um den heißen Brei herumredet.“ Man wisse hier, dass Geld oft Macht bedeutet. „Aber als Menschen können wir uns entscheiden, wozu wir die Macht nutzen, die uns gegeben ist.“

Miriam Küllmer-Vogt, die auch Musikerin und Künstlerin ist, war seit 2016 für künstlerische Projekte beurlaubt. Es mache ihr Spaß, gute Inhalte so in Szene zu setzen, dass sie ihre Wirkung entfalten können: „Man sagt mir gelegentlich, ich sei unkonventionell. Ich nehme das mal als Kompliment.“ 

Sie glaube außerdem an die integrierende Kraft von Kirchen und Glaubensgemeinschaften. „Der Kirchentag sollte die Größe haben, nicht auf das zu schauen, was Kirchen und Religionen voneinander trennt. Sondern nach dem zu fragen und das zu feiern, was uns sehnsuchtsvoll verbindet, was uns wesentlich eint und was dem Leben dient. Denn Einheit wird nicht im Dogma, sondern im Herzen begründet.“ 

Der Kirchentag 2021 in Frankfurt wird der dritte ökumenische nach 2003 in Berlin und 2010 in München sein. Die EKHN und das katholische Bistum Limburg laden dazu gemeinsam ein. Es werden nach Angaben der Veranstalter rund 130.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.


Autorin

Antje Schrupp 227 Artikel

Dr. Antje Schrupp ist Chefredakteurin des EFO-Magazins. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com Mastodon: @antjeschrupp@kirche.social

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