Geländewagen für die Stadt – das Auto, das die Gemüter erregt
Falls Sie mal bei einer Party sind und das Gespräch stockt, weil man sich noch nicht besonders gut kennt, Sie aber das Thema Wetter für zu langweilig und das Thema Religion für zu heikel halten: Fragen Sie doch einfach mal in die Runde, was Ihre Mitmenschen von SUVs halten. Ich verspreche Ihnen, Sie haben in Nullkommanix ein feines Streitgespräch angezettelt. Eines, bei dem Sie gleich auch viel über die Lebensgewohnheiten, die Familiensituation und die weltanschauliche Einstellung aller anderen Partygäste erfahren.
Bestimmt findet sich schnell jemand, der ein paar Anekdoten beisteuert, wie Eltern in diesen „Monsterautos“ die Schulwege zuparken, weil ihre verzogenen Gören zu doof sind, um mal zwei Stationen mit der U-Bahn zu fahren. Jemand anderes wird vermutlich einstimmen und erzählen, wie sie kürzlich beobachtet hat, dass ein Kind/ein Hund/eine Oma mitten im Nordend beinahe von einem SUV überfahren wurde, weil man in einem ebensolchen ja gar nicht überblickt, wer sonst noch auf der Straße herumläuft.
Aber vielleicht ist die Party ja auch gar nicht im links-alternativen Nordend, sondern in einem eher konservativ-bürgerlichen Stadtteil, sagen wir dem Westend oder am Riedberg. Dann wird bestimmt jemand die SPD-Umweltministerin Hendricks kritisieren, weil die nämlich „SUVs am liebsten verbieten lassen“ will. Dass sie das höchstens halbironisch meinte, ist keine Entschuldigung. Bei so viel politischer Korrektheit, wird ein anderer einwerfen, lobe man sich ja fast jene amerikanischen Landbewohner, die ihre Spritfresser gern sinnlos in der Gegend herumfahren, um zu demonstrieren, für wie bekloppt sie die Warnungen vor dem Klimawandel halten.
Vielleicht sind Sie aber dem Thema „Auto“ gegenüber auch genauso ignorant wie ich und haben gar keine Meinung dazu. Oder sich höchstens mal darüber gewundert, dass die Parkplätze in den Parkhäusern irgendwie immer enger werden. Für uns hab ich das mal gegoogelt: Die Mode, „Sport Utility Vehicles“ zu fahren, also eine Art straßentauglicher Geländewagen, kam Ende der 1990er Jahre auf. Inzwischen stellen die SUVs in Deutschland bereits mehr als ein Fünftel der Neuzulassungen.
Und was meinen Sie? Sind SUVs „die Pest“, wie kürzlich der WDR kommentierte, oder sind Sie doch eigentlich ganz praktisch? Fahren Sie am Ende selber eins - oder kommt das für Sie auf gar keinen Fall in Frage? Schreiben Sie Ihre Meinung in die Kommentare!
1 Kommentar
Ich fahre einen Porsche Cayenne Turbo Bj. 07 und ich fahre ihn gerne. Es ist gemütlich, man sitzt erhaben und ich habe in ihm ein sehr souveränes Fahrzeug mit dem ich einfach alles machen kann was ich möchte. Er verbraucht 20 bis 25 Liter Super Plus bei 500 PS, der Verbauch ist mir egal, ich habe Offroad Reifen aufgezogen und den Wagen mit diversen Umbauten zum echten Geländegänger gemacht und nutze ihn in meiner Freizeit sehr gerne. Mit dem Luftfahrwerk ist er mit dem Dachträger bis zu 210cm hoch und wenn ich ehrlich bin genieße ich es ein riesiges Auto zu fahren. Es macht einfach Spaß. Ausflüge mit dem Hund sind wunderbar und kein Problem, auch bis in den tiefsten Wald, ich fahre damit in Urlaub mit viel Gepäck, ziehe einen großen Wohnwagen und als nächstes steht eine Expedition in den Polarkreis an. Ich will kein kleineres Auto als SUV, ich will fahren was mir Spaß macht und die Meinungen anderer sind mir vollkommen egal. Für mich das perfekte Auto das mir auch keiner vermießen wird. Gruß, M. Hammann