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Drei Jahrzente Ghana-Parterschaft: Grenzen überwinden helfen

An Pfingsten erinnern Christinnen und Christen auf der ganzen Welt an die besondere Bedeutung des Heiligen Geistes. Zum diesjährigen Fest hat Kirchenpräsident Volker Jung in der Bornheimer Wartburggemeinde dazu aufgerufen, die Glaubensgrenzen durch die Kraft des Geistes Gottes zu überwinden. Dazu perfekt passend predigte er im bunten Festgottesdienst zu 30-Jahren Ghana-Partnerschaft.

Gefeiert wurde "30 Jahre Ghanapartenrschaft" auch mit einem gemeinsamen Abendmahl
Gefeiert wurde "30 Jahre Ghanapartenrschaft" auch mit einem gemeinsamen Abendmahl Bild: Rolf Oeser
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat am Pfingstsonntag in der Frankfurter Wartburggemeinde anlässlich von 30 Jahren Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der presbyterianischen Kirche in Ghana gepredigt. Zur spekatulären Feier mir viel lebendiger Musik kamen auch Gäste aus Ghana. Es wirkten unter anderem die ghanaische Gemeinde Frankfurt und die koreanische Hangilgemeinde mit. Zugleich war der Turm der Wartburgkirche mit markanten Symbolen aus Ghana, sogenannten Adinkra-Zeichen, geschmückt. Die seit 30 Jahren bestehende Ghanapartnerschaft zwischen der Presbyterianischen Kirche Ghanas und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau lebt von gegenseitigen Besuchen, dem Austausch über Gemeinsames im Glauben, aber auch der Diskussion über Differenzen. Die Partnerschaft bietet dabei ein exemplarisches Feld des interkulturellen Lernens. Regelmäßig besuchen Kirchenvertreter einander. Zuletzt waren auch Jugendliche aus Frankfurter in dem westafrikanischen Land, im kommenden Jahr wird der Gegenbesuch junger Erwachsener aus Ghana erwartet.


Grenzen überwinden

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung erinnerte in dem Gottesdienst am Pfingssonntag, daran, dass der Glaube Grenzen überwinden und dabei helfen kann, Unterschiede in der Gesellschaft zu akzeptieren. „Das ist gerade jetzt so wichtig, wo Menschen die Kreise um sich herum immer enger ziehen. Wo die Gefahr groß ist, die Sorge um die eigene Identität, die eigene Nation und auch den eigenen Wohlstand wieder größer werden“, erklärte er am Freitag (18. Mai) in Darmstadt. Er rief dazu auf, die ökumenische Dimension des Glaubens in den Kirchen stärker hervorzuheben. So könne das friedliche Miteinander unterschiedlicher christlicher Ausprägungen als „Einheit in Vielfalt“ auch als Vorbild für das Zusammenleben in der gesamten Gesellschaft dienen.

Kirchenpräsident Volker Jung hielt die Predigt im Jubiläumsgottesdienst.Kirchenpräsident Volker Jung hielt die Predigt in dem Jubiläumsgottesdienst. Foto: Rolf Oeser

Menschen miteinander verbinden

Die biblische Pfingstgeschichte mit der Vorstellung vom Geist Gottes, der Menschen miteinander verbinde, kann nach Ansicht des Kirchenpräsidenten ein „Bild dafür sein, das in den Köpfen wirkt und uns neu Orientierung gibt“. Jung: „Menschen brauchen Bilder, die helfen, das zu leben, was sie verbindet. Auch das christliche Bild vom Leib Christi, der Menschen über Konfessionsgrenzen hinweg vereine, könne Vorbildcharakter haben. Es zeige, dass „wir als Menschen miteinander verbunden sind, was auch immer wir denken und glauben, weil alle Menschen Gottes geliebte Kinder sind“.

Kirche groß denken und leben

Nach Jung erinnert die biblische Pfingstgeschichte auch daran, dass die Kirche „in Christus zusammengefügt ist zu einem Leib“. Dies bedeute „Kirche ganz groß zu denken, zu glauben und zu leben“. Diese Vorstellung zeige, dass christlicher Glaube nicht nur an die Kirchengemeinde vor Ort gebunden sei, sondern weit darüber hinausweise. Jung: „Kirche Jesu Christi ist mehr als die evangelische Kirche und die katholische Kirche. Es ist der eine Leib, zu dem wir durch einen Geist getauft sind. Das ist Christus in dieser Welt. Wir sind gerufen, das zu leben und dem Ausdruck zu geben – auch in unserer organisatorischen und konfessionellen Vielfalt. Es geht darum, diese Einheit in Vielfalt zu leben – als glaubwürdiges Zeugnis in dieser Welt.“

Grußworte ghanaischer Kirchenvertreter und des Frankfurter Stadtdekans

Dan Kolbilla, Synodaler der PCG, sprach ein Grußwort im Rahmen des Gottesdienstes. Zusammen angereist aus Westafrika war er mit Reverend Faustina Awini und Reverend Benjamin Ampofo, die gleichfalls bei dem Gottesdienst dabei waren und teilweise mitwirkten. „Das christliche Erbe und die Menschlichkeit bringt uns zusammen", sagte Kolbilla in seiner kurzen Ansprache. Sich kennenlernen, darum gehe es von Anfang an und bis heute. Auch Achim Knecht, evangelischer Stadtdekan in Frankfurt am Main, der unlängst zum zweiten Mal die Partnerregion im Norden Ghanas besuchte, richtete ein Grußwort an die Anwesenden. Er sagte: „Es braucht das Interesse am anderen, an den Brüdern und Schwestern in einem fernen Land, die anders Christen sind wie wir, aber mit denen wir durch den Geist Gottes verbunden sind zu der einen weltweiten Kirche. " Knecht dankte bei dieser Gelegenheit den Gesprächspartnern in Ghana, aber auch hier Engagierten, wie dem Frankfurter Ökumenpfarrer Michael Mehl, seinem Vorgänger Dietmar Will und der langjährigen Gemeindepädagogin Gaby Deibert-Dam. Das gesamte Grußwort des Frankfurter Stadtdekans: hier 

Hintergrund Pfingsten

An Pfingsten erinnern Christinnen und Christen an die besondere Bedeutung des Heiligen Geistes. Der Begriff Pfingsten geht dabei auf die griechische Bezeichnung „der Fünfzigste“ (pentekoste) zurück, was auf die Zeit des Festes nach Ostern anspielt. Der biblischen Überlieferung nach sandte Gott 50 Tage nach Ostern seinen Geist zu den Menschen und so dass sie sich sogar über Sprachgrenzen hinweg verstehen konnten. In Erinnerung an die in der Bibel (Apostelgeschichte, Kapitel 2) geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes gilt Pfingsten auch als Ursprung der Kirche.

Quelle: Volker Rahn/Pressesprecher EKHN, Bettina Behler, Medieninformation, Evangelische Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt