Ich hatte einen schönen Sommer, ich beklage mich nicht. Trotz viel Regens habe ich die Sonnentage fokussiert und wie Frederick, die Maus, nach Hause oder sonstwohin getragen. Die Großwetterlage innerfamiliär und draußen in der Natur hat ausgereicht für Chillen am See, Jugendherberge mit Pool, Camping im Taunus und Österreich und vor kurzem nochmal Wandern in den slowenischen Bergen. Mal mit und mal ohne Kinder im Gepäck. Kurz gesagt: Reich beschenkt an Eindrücken und Erlebnissen sah ich erholt und voller Kraft getrost dem Sommerende entgegen.

Aber was soll ich sagen. Während ich noch die letzte Soca-Forelle ordere, bekomme ich schon unheimliche fünf! E-Mails des Elternbeirates der Schule meiner Tochter. Was drin steht? Aufforderungen für dies und das oder zumindest zum aufmerksamen Lesen und Notieren von anstehenden Terminen wie Elternabende oder Weiterbildungen, Schulkonzerte und dergleichen. Die Mails hätte ich eigentlich gar nicht bemerkt, wenn sie nicht immer auch parallel im Whats-App-Elternchat angekündigt würden. Denn im Urlaub tue ich manchmal so, als hätte ich kein E-Mail-Postfach, was dann nach den Ferien dazu führt, dass ich beim Öffnen manchmal böse Überraschungen oder versemmelte To-Dos erblicke. Die Schulmails hatten mich jedenfalls erreicht. Meist müssen im Zuge dessen ja irgendwelche Termine koordiniert oder mit Kind Nr. 1 ­etwas besprochen werden, wozu das Kind aber keine Lust hat und eine Minute später sowieso schon wieder vergessen hat. Mir dämmerte, dass mein Sommer zur Neige geht. Kaum Frankfurter Boden unter den Füßen, schien die Taktung dann nochmal rasant Fahrt aufzunehmen. Eine Studie ergab übrigens, dass die Frankfurter schneller gehen als der Rest von Deutschland. Ich jedenfalls hatte das Gefühl, nur noch zu rennen. Schule, Hort, Job, Ehrenamt, Teenie-Geburtstag, Termine, Termine, Termine – naja, das Übliche. Und dann denke ich: Was für ein Segen mein Arbeitgeber ist. Es gibt neben Arbeit auch Raum für spirituelle Impulse wie die Montags­an­dachten. Es gibt Angebote zu Oasentagen für Mitarbeitende und die Aufforderung, den Bildungsurlaub samt hauseigener Angebote hierzu nicht verstreichen zu lassen. Die Diakonie berät Menschen mit Familienverantwortung für Kuren. Cool, oder? In diesem Sinne. Ich bin wieder da.