Ethik & Werte

Wer sich ändern will, sollte einem Vorbild nacheifern

Haben Sie schon mal versucht, sich zu ändern? Gar nicht so einfach. Was hilft, sind Vobilder. Sechs Tipps, worauf es dabei ankommt.

Prodekanin Amina Bruch-Cincar. Foto Tamara Jung-König
Prodekanin Amina Bruch-Cincar. Foto Tamara Jung-König

Haben Sie schon mal versucht, sich zu ändern? Nicht äußerlich mit einer neuen Frisur, einem spektakulären Make-up oder mittels einer Botox-Spritze. Ich denke mehr an die Persönlichkeit. Da wird es schwierig, nicht wahr? Dazu müsste man erst mal wissen, wie es gegenwärtig um das Ich bestellt ist. Gar nicht so einfach. Die Veränderung zum Besseren – daran haben sich die Eltern schon versucht. Sie wissen ja selbst, was dabei herausgekommen ist.

Den meisten Erfolg auf diesem anspruchsvollen Feld der Selbstbeeinflussung verspricht die Methode, einem Vorbild nachzueifern. Haben Sie ein Vorbild? Kinder sind da ja leichter zu begeistern. Die Hitparade ihrer Vorbilder beginnt mit Bibi Blocksberg über Harry Potter und ist bei Spiderman noch lange nicht zu Ende. Hier ein paar Tipps bei der Suche nach einem Vorbild:

Erstens: Ein Vorbild funktioniert, wenn ich mich mit der Person identifizieren kann: Wie hätte er oder sie sich in dieser Situation verhalten? Mir fällt das leichter, wenn wir das gleiche Geschlecht haben.

Zweitens: Ein Vorbild muss ein Mensch aus Fleisch und Blut sein. Jemand, der auch Fehler gemacht hat oder gescheitert ist und es dann wieder versucht hat. Eine Person, die nur Erfolg, Schönheit und Charisma verkörpert, schüchtert nur ein.

Drittens: Ein Vorbild sollte liebevoll sein. Darum erleben die meisten Menschen ihre Eltern als Vorbild. Liebevoll, aber auch nah und gut bekannt, um zu verstehen, welche Schwierigkeiten sie bewältigt haben.

Viertens: Ein Vorbild ist am besten, wenn es Humor hat, über sich selbst lachen kann und über ein ausgeglichenes Gemüt verfügt.

Fünftens: Es ist einem Vorbild nicht abträglich, wenn es bereits tot ist.

Sechstens: Ein einziges Vorbild reicht nicht, weil niemand perfekt ist. Und so habe ich mehrere, die mich wie eine Schar guter Feen ermuntern, die richtige Richtung einzuschlagen.


Autorin

Pfarrerin Amina Bruch-Cincar ist Prodekanin des Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach. Nähere Informationen zu ihrer Person finden Sie hier. Sie ist für den Dekanatsbereich Süd-Ost zuständig, zudem koordiniert sie die Arbeitsbereiche Kirchenmusik und Altenseelsorge.

1 Kommentar

1. März 2024 17:35 Margret von Derschau

"Bleib so wie Du bist" ist ein nett gemeinter Kommentar. Aber das möchte ich gar nicht. Sicher, ich werde nie perfekt sein (auch das will ich nicht), aber an mir arbeiten. Dazu brauche ich Vorbilder im positiven Sinne. Oft lerne ich aber auch von negativen Vorbildern, weil ich sehe: so möchte ich nicht reden/sein/werden. Auch die sind sehr hilfreich.

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